Malereien

Die Malereien lassen in Verbindung mit den Bibeltexten fünf Zyklen erkennen.

  • Im Chorraum die Verklärungsszene, an der Decke „Gottvater“ und an der Nordempore die Kreuzigung.
  • Die Evangelisten verkünden die frohe Botschaft.
  • Weisung und Erfüllung.
  • Die Gleichnisse.
  • Der Tempel, das Heiligtum der Juden.
Zusätzlich gibt es noch eine Malerei über der Kanzel und ein Bild der Kreuzigung.

Die Verklärung Christi

Deckengemälde

Das Deckengemälde im Chorraum zeigt die Verklärung Christi. Matthäus 17, 1-6  
Man sieht, Jesus auf einer Wolkenbank, über ihm die Taube des Heiligen Geistes, links neben ihm Moses mit den Gebotstafeln in der Hand, rechts Elia, der Prophet und Warner vor fremden Götterkulten, darunter durch eine Wolkenöffnung 3 Männer, die Apostel Petrus, Jakobus und Johannes, in der Decke oben Gottvater heranfahrend.

Sechs Tage nachdem Jesus seinen Jüngern gesagt hatte, dass er getötet und wieder auferstehen werde, nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, um zu beten. Während Jesus betete, veränderte sich sein Aussehen und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elija und redeten mit Jesus. Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Noch während er redete, überschattete siehe, eine leuchtende Wolke, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!

Die Evangelisten verkünden die frohe Botschaft

Evangelist Matthäus (mit dem Evangelistensymbol, ein Mensch als Engel). 

Der ehemalige Zöllner und „Apostel“ Matthäus ist der Verfasser und Autor, des Matthäus Evangeliums.

Der Hintergrund unseres Bildes könnte die Mündung der Nahe in den Rhein darstelle:

  • links Bingen
  • hinten die Drususbrücke
  • rechts das Kloster Ruppertsberg.

Evangelist Markus (mit dem Evangelistensymbol, Markuslöwe).

Markus ist der Name, den die altkirchliche Tradition dem Autor des wahrscheinlich ältesten Evangeliums beilegte, dem Markus-Evangelium.
Er stellt das öffentliche Wirken des Jesus von Nazareth dar, beschreibt seine Person und insbesondere sein Leiden und Sterben.

Evangelist Lukas

Das Symbol des Evangelisten Lukas ist der Stier – eines der vier mächtigen Wesen der Apokalypse.
Lukas wird oft dargestellt mit einem Buch oder einer Schriftrolle – sein Evangelium schreibend.
Der Evangelist Lukas wird traditionell als Verfasser des Lukasevangeliums, der Weihnachtsgeschichte und der Apostelgeschichte im Neuen Testament bezeichnet.

Evangelist Johannes (mit dem Evangelistensymbol, Adler)

Der Evangelist Johannes, ist der Hauptautor des Johannesevangeliums.

Die Christliche Tradition setzt ihn mit dem Apostel Johannes, als dem Lieblingsjünger Jesu gleich und sieht in ihm auch den Verfasser der Johannesbriefe und der Offenbarung.

Weisung und Erfüllung

Die erste Begegnung Jesu mit Martha und Maria (Lukas 10, 38-42)

Martha nimmt Jesus und seine Jünger mit in ihr Haus in Bethanien, ihre Schwester Maria und sie werden zum Glauben bekehrt.

Feldpredigt (Lukas 6, 17-26)

Das Bild zeigt, aus dem ganzen jüdischen Land, von Jerusalem und aus der Küste von Tyrus und Sidon waren die Menschen herbeigeströmt, um Jesus zu hören und von ihm geheilt zu werden, von ihren Krankheiten und von unsauberen Geistern, die sie umtrieben.

Die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten (Apostelgeschichte 2,2)

Die Ausgießung des Heiligen Geistes war ein einmaliges Ereignis, dass zum Pfingstfest nach der Himmelfahrt des Herrn Jesus Christus geschah.
Damals kam der Heilige Geist auf die Erde und wohnt seitdem hier in den Gläubigen.
Jeder Mensch persönlich empfängt den Heiligen Geist durch den Glauben an Jesus Christus.

Der Engel in der Johannesoffenbarung (Offenbarung des Johannes Kap. 10, 1-11)

Und ich sah, ein gewaltiger Engel kam aus dem Himmel herab; er war von einer Wolke umhüllt und der Regenbogenstand über seinem Haupt.
Sein Gesicht war wie die Sonne und seine Beine waren wie Feuersäulen.
Und er hatte ein Buch in seiner Hand, das war aufgetan.
Es wurden den Völkern, und Herrschern Katastrophen prophezeit.

Die Gleichnisse

Gleichnis „vom Sämann“ (Matthäus 13, 1-9 und 24-30) Landschaft bei Kirn

Das Gleichnis bedeutet folgendes:
Das Saatgut ist Gottes Wort. Das was auf den Weg gefallen ist, meint Menschen, die Gottes Botschaft hören.
Aber dann kommt der Teufel und nimmt ihnen das gesäte Wort wieder aus dem Herzen weg, sodass sie nicht glauben und deshalb auch nicht gerettet werden. 
Die Menschen schließlich, die dem guten Boden gleichen, hören die Botschaft und nehmen sie mit aufrichtigem Herzen bereitwillig auf.

Gleichnis „von den Arbeitern im Weinberg“. (Matthäus 20, 1-6) Alte Ansicht von Kirn

In dem Gleichnis wird das Reich Gottes mit einem Hausherrn verglichen, der am Morgen, Mittag und Nachmittag, Arbeiter einstellt, damit sie seinen Weinberg bestellen. Er vereinbart mit ihnen einen Tagelohn von einem Denar. 
Am Ende des Arbeitstages bezahlt er zuerst den zuletzt Eingestellten, der nur eine Stunde gearbeitet hat, einen Denar. Auch alle anderen erhalten diesen Lohn.
Die Arbeiter, die den ganzen Tag gearbeitet haben, beschweren sich darüber beim Hausherrn. Sie fordern mehr Lohn, weil sie mehr gearbeitet haben.
Der Hausherr weist die Kritik aber zurück, indem er die verärgerten Arbeiter daran erinnert, dass sie mit ihm doch zuvor über die Bezahlung eines Denars übereingekommen waren und dass er zudem mit seinem Geld umgehen könne, wie es ihm beliebe.

Gleichnis „Von der königlichen Hochzeit“ (Matthäus 22, 7-14)

Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig. Geht also an die Kreuzungen der Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein! Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen? Der aber blieb stumm. Da befahl der König den Dienern, Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis!

Das Doppelgleichnis vom „verlorenen Schaf“ und von der „verlorenen Drachme“(Lukas 15, 1-10)

Im Gleichnis erzählt Jesus von einem Hirten, der hundert Schafe hat und eines davon verliert.
Er lässt die 99 anderen Schafe zurück und macht sich auf die Suche nach dem einen Verlorenen. Als er es gefunden hat, lädt er seine Freunde und Nachbarn ein, sich mit ihm zu freuen.

Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet?  Und wenn sie diese gefunden hat, ruft sie die Freund-innen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir, denn ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte!

Der Tempel, das Heiligtum der Juden

König Salomo betet vor dem Tempel (1. Könige Kap. 8- 29)

König Salomo baut nach biblischem Zeugnis um 960 vor Christus den ersten Tempel des Gottes Israels in Jerusalem auf dem Tempelberg, als der Tempel fertig ist, kniet sich König Salomo vor dem Tempel hin und betet zu Gott. 
Nach dem Gebet, kommt Feuer vom Himmel. Es verbrennt die Tieropfer. Und im Tempel leuchtet ein helles Licht von Gott.
In dem Lichtstrahl auf dem Bild, der Name Gottes in hebräischer Schrift יהוה  / JHWH / Die Aussprache „Jahwe“ war um 1800 bereits rekonstruiert worden.

Der Zwölfjährige Jesus im Tempel (Lukas 2, 41-51)

Der zwölfjährige Jesus pilgert mit seinen Eltern zum Paschafest von Nazaret nach Jerusalem.
Nach den Festtagen machen sich seine Eltern mit ihrer Pilgergruppe wieder auf den Heimweg.
Jesus aber bleibt in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es merken, da sie ihn irgendwo in der Pilgergruppe vermuten.
Erst nach einer Tagesreise vermissen und suchen sie ihn. Nach drei Tagen schließlich finden sie Jesus im Tempel, wo er mitten unter den Schriftgelehrten sitzt, ihnen zuhört, Fragen stellt und alle mit seinem Verständnis in Erstaunen versetzt.

Tempelreinigung (Markus 11, 15-21)

Und sie kamen nach Jerusalem. Und Jesus ging in den Tempel und fing an, hinauszutreiben die Verkäufer und Käufer im Tempel; und die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler stieß er um und ließ nicht zu, dass jemand etwas durch den Tempel trüge.
Und er lehrte und sprach zu ihnen:

Steht nicht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus wird ein Bethaus heißen, für alle Völker«? Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht

Weitere Malereien

Kreuzigung Christi (Matthäus Kap. 27, 22-56)

Christus am Kreuz mit Lendentuch und Dornenkranz:

Die Tafel über seinem Haupt trägt die Inschrift INRI = Die Anfangsbuchstaben von, „Jesus Nazarenus Rex Judaeorum“.
Das bedeutet so viel wie („Jesus von Nazareth, König der Juden“).

Die Stillung des Sturms (Markus 4, 35-41)
Dieses Bild wurde 1902 an Pfarrer Alsdorf verschenkt

Die Taube des Heiligen Geistes über der Kanzel im Kanzeldach Versinnbildlicht den Geist Gottes in Gestalt einer Taube.

Die Stillung des Sturms (Markus 4, 35-41)
Es gab noch eine weitere Malerei. 
Dieses Bild wurde 1902 an Pfarrer Alsdorf verschenkt.

Und es erhob sich ein großer Windwirbel und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot voll wurde. Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nicht danach, dass wir umkommen? Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich und es entstand eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?