Gedichte

Adolf Martin hat viele Gedichte im Zusammenhang mit Dill geschrieben.

Hiervon befassen sich auch einige mit der Kirche.

Weitere Gedichte von Adolf Martin und über Adolf Martin selbst finden Sie unter folgendem Link:

Zum Richtfest der Kirche (1948)

Nun steht hier wieder aufgerichtet
Ein Bau von ganz besonderer art.
Den böse Willkür nicht vernichtet,
der freventlich zerstöret ward.

Adolf Martin

Nun steht hier wieder aufgerichtet
Ein Bau von ganz besonderer art.
Den böse Willkür nicht vernichtet,
der freventlich zerstöret ward.

Der Zimmermann nun ist hiermit fertig.
Man feiert ja das Richtfest heut
Der stolze Bau ist nun ganz ärtig.
Das man ihn weiter führt zurzeit.

Der bösen Menschen Wahn zerstörte
Was fromme Menschen Fleiß gebaut
Den Ort, wo man den Herrgott ehrte
sich singend, betend ihm vertraut.
Wo man sich sonntags eingefunden
Und dem dreieinigen war geweiht.
Wo man ihm dankt in frohen Stunden
Und zu ihm vint in schwerer Zeit.

Nun schweigen schon die Glocken lange,
verstummt ist ihr armer Mund
doch nach der Zeit so schwer und bange
Tönts wieder bald im weiten Kund.

dann brausen wieder Orgeltöne
gewaltig durch das Gotteshaus
und Vater, Mutter, Töchter, Söhne
gehen wieder dankbar ein und aus.

Dann wen die Glocken wieder läuten
Zum Weihefest oder Tag des Herrn
Dann strömt herzu von allen Seiten,
folgt ihrem Rufe immer gern.

Doch nun lasst uns zum Herrgott – flehen
Dass er den Bau auch ferner schützt
Wenn böse, wilde Stürme wehen
und vor des schlimmen Wetters Blitz.

Du starker Gott wollest ihn bewahren
Vor allem Unheil, Krieg und Brand
Und schütz in Not und in Gefahren
Dies Kirchlein und das ganze Land.

Beim Abschied unserer Glocke (aus Laufersweiler 1949)

So singst du mit den anderen Glocken
all hier im heiligen Haus des Herrn
die mit dir mahnen, rufen, locken
die Menschen gar so froh und gern.

Adolf Martin

So singst du mit den anderen Glocken
all hier im heiligen Haus des Herrn
die mit dir mahnen, rufen, locken
die Menschen gar so froh und gern.

Wie habt ihr oft in Friedenszeiten
du, wie auch wohl die Schwestern dein,
die Frommen durch ein ernstes läuten
gerufen: „kommt, hier tretet ein.“

Als dann der zweite Weltkrieg kommen,
der gar nicht hätte müssen sein,
hat man die Schwestern dir genommen
und du singst einsam noch, allein.

Nun musst auch du aus faden Gründen
aus deiner alten Heimat fort,
doch wirst du eine neue finden
schon heute dort im Nachbarort.

So magst du freudig mit uns wandern,
nimm Abschied von dem trauten Ort.
Du kommst nun zu der kleinen, andern
im Diller Nachbarkirchlein dort.

Die Glocken geben dir´s geleite
vom Schwesterkirchlein, feiernd schön
und gehen gleichsam dir zur Seite
bis eben zu des Dorfes Höhn.

So hebt nun an, mit hehrem Schalle
ihr Glocken zu der Wanderung heut
und gebt uns noch einmal alle
zu dieser Fahrt ein froh Geläut.

Zur Begrüßung der Glocke (1949)

Begrüßung der Glocke aus Laufersweiler und zur Glockenweihe Dill, den. 18 Sept. 1949

Sei gegrüßt von Jung und Alten,
Glocke, deren Mund noch still
die nun Einzug hat gehalten
in dem Dorfkirschlein in Dill.

Adolf Martin

Sei gegrüßt von Jung und Alten,
Glocke, deren Mund noch still
die nun Einzug hat gehalten
in dem Dorfkirschlein in Dill.

Sei willkommen, helle Freude
glänzt auf jedem Angesicht
und wir grüßen herzlich heute
dich im Liede und Gedicht.

Unser kleines Glöcklein droben
das so einsam hängt im Turm,
dessen Stimmchen leicht zerstoben
bei des Regenwetters Sturm.

Dies wird nun Gesellschaft haben,
wenn ihr mit vereintem Mund
werdet alle Menschen laden
Sonntags zu der Feierstund.

Mögt ihr auch vereint erklingen
rufen mit verstärkter Macht
wenn da unter beten, singen
wird ein Täufling hergebracht.

Möchten eure Stimmen schallen
Laut, mit freudvollem Ton
wenn die Kinder gläubig wollen,
zu der Konfirmation.

Mögt ihr es vereint rufen
das sich´s weit ins Land ergießt,
wenn um des Altares Stufen
auch ein Paar den Ehebund schließt.

Wollet es auch allen künden
rufen ernst und mahnend zu
wird ein müder Pilger finden
auf dem Kirchhof letzte ruh.

Morgens, abends, lasst alle wissen
Liebe Christen, merket auf
sollt beginnen und beschließen
mit Gebet des Tages Lauf.

Samstagabend sollt ihr sagen
denen, die voll Müh und Plag
„wollt doch Wochenschluss nun machen,
morgen ist ja Feiertag“.

Denn am Sonntag sollt ihr rufen
allen zu, von nah und fern,
kommt zu des Altares Stufen
kommt doch alle ins Haus des Herrn.

Und so grüßen froh dich heute
alle, die hier bei dir stehen
„Möge bald dein her Geläute
Jubelnd in die Lande gehen.

Und nun stimmet an, ihr Chöre
Lob und Preiß, dem großen Gott
der zu seines Namens Ehre
diesen Tag gegeben hat.

Zur Glockenweihe (1950)

Dies Gedicht wurde vorgetragen bei der Glockenweihe in Sohrschied, die Gemeinde erhielt die kleine Glocke von der Pfarrgemeinde Dill, welche sich zwei neue Glocken anschaffte.

Sohrschied den. 05.03.1950 (Gedicht von Martin Walber)

Glockenweihe wollen wir nun halten
mit dir Glöcklein, das so still
seinen Einzug hier gehalten
aus dem Dorfkirchlein in Dill.

Martin Walber

Glockenweihe wollen wir nun halten
mit dir Glöcklein, das so still
seinen Einzug hier gehalten
aus dem Dorfkirchlein in Dill.

Hast die Menschen dort gerufen
wohl Jahrhunderte doch schon,
kommt zu des Altares Stufen
betet an den Gottes Sohn.

Auch den Vater samt dem Geiste
den dreieinigen heiligen Gott
dass er seine hilf euch leiste,
in des Lebens Müh und Not.“

Ruft sie, dass sie freudig kommen
Gott zu bringen lob und dank.
Gottes Botschaft gern vernommen
kommet bei des Glöckleins Klang.

Nun sollst du all hier versehen
deinen Dienst die Woche lang
und wenn müde Pilger gehen
ihren allerletzten Gang.

Morgens soll deine Stimme dringen
in die Herzen ein mit Macht
dass sie Lob und Dank dem bringen
der sie schützte in der Nacht.

Mittags magst du allen künden
„sagt dem Herrgott wieder dank
der euch gnädig heut lies finden
für die Notdurft Speis und Trank.

Abends sollst du nochmals grüßen
alle, eh da kommt die Nacht
da sie sich geborgen wissen
durch des guten Hirten macht.

Sonntags rufe Gott zur Ehre
mahnend, bittend fort und fort
Land, Land, Land, o komm und höre
immer gerne Gottes Wort.

Und nun wollen wir voll Freude
hiermit dich zum dienste weihen
„Liebes Glöcklein, auf und läute,
dring in Herz und Haus hinein“.

(die Glocke läutet)

Die große Christusglocke (1950)

Zur Weihe der 2. Glocke in Dill am Reformationsfest 31.10.1950

Ein Doppelfest wir feiern heute
und drum auch doppelt unsre Freude
an diesem großen Luthertag
da man, von Wochen Last und Nöten
befreit, kommt staunend her getreten
zu sehen, was man mit Gott vermag.

Adolf Martin

Ein Doppelfest wir feiern heute
und drum auch doppelt unsre Freude
an diesem großen Luthertag
da man, von Wochen Last und Nöten
befreit, kommt staunend her getreten
zu sehen, was man mit Gott vermag.

Dies ist wohl löblich, doch daneben
sollen unsre Herzen heut erfahren
das man die neue Glocke weiht.
Ein doppelklang soll nun erklingen
wenn man zum beten und zum singen
aufruft und kündet Freud wie Leid.

Ein Jahr ist´s her, das man die kleine,
die „Lutherglocke“ die alleine
den Dienst getan, hier weihen kund
doch muss ich sagen wohl mit Schmerzen
„In alle Häuser, alle Herzen
zu dringen, war zu schwach ihr Mund.“

Nur wenige, die den Ruf vernommen
sind Sonntäglich hierhergekommen,
zu bringen lob und dank dem Herrn
die Meisten, die aus nichtigen Gründen
Entschuldigungen konnten finden
die blieben diesem Orte fern.

Konnt´s nicht der Lutherglocke gelingen
all immer feiernd herzubringen,
hilft auch die Christusglocke nun,
weil Christus stärker war und guter
als unser vielgeliebter Luther
So wird´s die „Christusglocke“ tun.

Drum sollen fortan die beiden Glocken
mit schönerem und lauterem locken
die Menschen rufen, groß wie klein.
Mag auch der Pfarrer tüchtig lesen,
war selber nicht dabei gewesen
drum kann es auch kein Segen sein.

Kämme bloß aus jedem Haus schon einer,
doch leider kommt aus vielen keiner,
drum stehen die Bänke meistens leer
auch selbst die angehende Jugend
macht daraus gar wohl eine Tugend
das sie so selten kommt hier her.

Wir wollen nun alle, groß wie klein,
die ganze, feiernde Gemeinde,
nun fassen diesen Vorsatz heut:
„Wenn sonntags die zwei Glocken klingen
in Tal in Herz und Häuser dringen,
so folgen wir dem Ruf voll Freud.“

Auch bis nach Sohrschied soll es schallen
damit wie früher, viele wallen
hierher, der weg ist nicht so weit.
Wach auf, du Geist der ersten Zeugen
damit die beiden Dörfer zeigen:
„Hier herrscht lebendige Christenheit.“

Abschied

Einmal dann werden Glocken läuten
O, Menschenkind, für dich allein.
Ihr ernster Ton wird dich begleiten
ins stille, kühle Kämmerlein.

Adolf Martin

Einmal dann werden Glocken läuten
O, Menschenkind, für dich allein.
Ihr ernster Ton wird dich begleiten
ins stille, kühle Kämmerlein.

drum komm, folg stets dem Glockenklang:
„Gott ruft dich noch – wer weiß, wie lang.“